In Tet Nguyen Dan – Das vietnamesische Neujahrsfest haben wir euch ja bereits erzählt, dass aufgrund des Tet-Festes unsere Pläne etwas durcheinander gerieten und wir deshalb von Hanoi aus für zwei Nächte in die Nähe von Ninh Binh fuhren.
Irgendwie hatten wir Gefallen am Bahnfahren in Vietnam gefunden und so fanden wir uns am Neujahrstag für zweieinhalb Stunden auf den bequemen Soft Seats wieder. In unserem ausführlichen Tet-Beitrag findet ihr das Video mit der Musikbeschallung, die wir im Zug genießen durften!
Cuc Phuong Nationalpark
Während die Stadt Ninh Binh nicht besonders sehenswert ist, lohnt sich ein Besuch des Cuc Phuong Nationalparks, dem ältesten Nationalparks Vietnams, in jeder Hinsicht. Eine tolle Aussicht über die weite Ebene, die steil aufragenden Berge und die türkis schimmernden Flüsse hat man vom Hang Mua View Point aus. 500 Stufen führen auf den Gipfel hinauf und die Anstrengung entlohnt für die gigantische Sicht. Leider waren zum Zeitpunkt unseres Besuchs die Reisfelder größtenteils unter Wasser gestanden oder matschig braun. Wenn der Reis gewachsen ist und die Ebene in einen hellgrünen Teppich verwandelt, wird es hier wohl noch schöner sein. Im 300 Kilometer südlicher liegenden Phong Nha hatten wir das Glück, dass die Vegetation schon weiter fortgeschritten war und die Reisfelder in saftigem Grün erstrahlten.
Eine clevere Geschäftsidee
Auf dem Weg zum Hang Mua View Point hatten wir ein Erlebnis der besonderen Art. Wie die meisten Besucher fuhren auch wir mit dem Roller hier hin. Die letzten 300 Meter vor dem Eingang wurden wir überwiegend sehr aufdringlich von Einheimischen angesprochen, die uns auf ihren Hof ziehen wollten, damit wird dort unseren Roller parken. Einige hatten eigens hierfür aufwendig bedruckte Parkschilder installiert. Hierfür wird eine Parkgebühr verlangt, meist waren es 10.000 Dong (ca. 0,40€) pro Roller. Selbstverständlich verschweigen die geschäftstüchtigen und cleveren Anwohner den unwissenden Touristen, dass man sein Gefährt direkt am Eingang kostenlos abstellen kann! Wir waren glücklicherweise vorgewarnt und reagierten nicht auf die vielen Annäherungsversuche. Offensichtlich hatten die findigen Einheimischen bei anderen Besuchern mehr Glück, denn auf den Parkplätzen waren einige Roller und Fahrräder abgestellt.
Eine Dame agierte besonders geschickt. Mit Militärhelm, Uniformjacke, Armbinde und Trillerpfeife ausgestattet, zitierte sie einige ahnungslose Besucher auf ihren Hof. Als wir uns ihrem Grundstück näherten, um ein Foto zu machen, wollte sie uns pfeifend direkt auf den Parkplatz einweisen. Als sie das Smartphone sah, versuchte sie sofort sich zu verstecken. Dieses dreiste Verhalten, mit dem ausländische Besucher hier übers Ohr gehauen werden, hat uns leider gar nicht gefallen!
Trang An mit dem Ruderboot
Umso schöner allerdings ist die Natur im Cuc Phuong Nationalpark. Einige Kilometer vom Hang Mua View Point entfernt befindet sich das UNESCO-Welterbe Trang An. Bei einer dreistündigen Fahrt mit dem Ruderboot besucht man mehrere Tempel und durchquert einige Höhlen. Die Höhlen sind größtenteils so flach, dass man auf dem Boot den Kopf einziehen muss, um nicht an die Decke zu stoßen.
Aufgrund der Feiertage waren extrem viele einheimische Besucher bei Trang An. Trotzdem bekamen wir schnell zwei Plätze auf einem kleinen Ruderboot, das wir uns mit einem jungen vietnamesischen Pärchen teilten. Da beide leider kein Wort englisch sprachen und sich unsere Vietnamesisch-Kenntnisse auf „Hallo“, „Danke“ sowie diverse Speisen und Getränke beschränken, bestand unsere Kommunikation lediglich aus Zeichensprache.
Neben Höhlen und Tempeln konnten wir noch ein weiteres Highlight während der Bootsfahrt besuchen, über welches sich besonders Melik sehr freute. Hier wurde nämlich 2017 der Film „Kong: Skull Island“ gedreht und das Filmset kann man besuchen.
Bye bye Vietnam
Nach zwei schönen Tagen in der Natur verabschiedeten wir uns von unserer tollen Unterkunft und der netten Familie, die uns am Neujahrstag zum Family Dinner eingeladen hatte (in unserem Tet-Beitrag haben wir ausführlich davon berichtet). Mit dem Zug ging es in der Holzklasse (dieses Mal ohne Klimaanlage, dafür mit Ventilator und offenen Fenstern) zurück nach Hanoi.
Dort verbrachten wir unseren letzten Abend auf vietnamesischen Boden auf niedrigen Hockern auf dem Gehweg, mit gebratenen Nudeln und bei einem interessanten Gespräch mit dem 72-jährigen Weltenbummler Brian aus Kanada. Wo uns das Flugzeug am nächsten morgen hinbrachte, erfahrt ihr demnächst hier!
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