Montag spĂ€t abends erreichten wir Chiang Rai nach einer dreistĂŒndigen Busfahrt. Leider bekamen wir keine SitzplĂ€tze mehr zu einer frĂŒheren Zeit. Vermutlich aufgrund des Constitution Day (wir haben euch bereits in unserem Beitrag Chiang Mai – Paradies im Norden davon erzĂ€hlt) war die gesamte Region auf Kurzurlaub und alle Busse bereits Tage vorher völlig ausgebucht.
Unser Unterkunft in Chiang Rai, das Mercy Hostel befindet sich zum GlĂŒck in der NĂ€he des Busbahnhofs, sodass wir in 10 Minuten dort hingelaufen waren. Am Dienstag statteten wir dem berĂŒhmten Clock Tower, einem goldenen, reichlich verzierten Uhrturm auf einem Kreisverkehr, einen ersten Besuch ab. Abends von 19.00 Uhr bis 21.00 Uhr findet jeweils zur vollen Stunde eine beeindruckende, mit Musik hinterlegte Lichtershow statt und der Turm erstrahlt besonders schön.
Ein weiteres Highlight in Chiang Mai ist das Cat ânâ a Cup CafĂ©. Ein CafĂ©, bei dem Katzen die Hauptrolle spielen und definitiv auch in der Ăberzahl sind! Im Vorraum wird bestellt, man muss die Schuhe ausziehen und dann gehtâs ins Reich der Samtpfoten, wo man es sich auf niedrigen StĂŒhlen oder auf dem Boden bequem macht. Wir haben versucht die Stubentiger zu zĂ€hlen, was aber gar nicht so einfach ist, da es einige Verstecke gibt. Wir zĂ€hlten 23 Katzen, vermutlich werden es aber um die 30 sein! Unglaublich oder? Die meisten von ihnen machten, was sie am besten können: schlafen! Einige von ihnen hatten es sich auf Tischen oder StĂŒhlen bequem gemacht. Vor dem Betreten wurden wir darauf aufmerksam gemacht, dass man die Katzen aber auf gar keinen Fall beim Nickerchen stören darf. Ăberhaupt wird sehr auf das Wohl der Katzen geachtet und es gibt genug Platz fĂŒr alle. Kurz bevor wir unseren sehr leckeren Schokoladenkuchen aufgegessen hatten, kam ein Samtpfötchen plötzlich zu Anni auf den SchoĂ und machte es sich dort gemĂŒtlich. Scheinbar hatte sie den Riecher, wo sie eine Katzenfreundin finden kann đ Unter den etwas neidischen Blicken der anderen GĂ€ste verweilten wir ĂŒber eine Stunde dort.
Der Night Bazar um die Ecke beim Busbahnhof ist abends die beste Adresse fĂŒr lokale SpezialitĂ€ten und Souvenirs. Bei einem gigantischen Freiluft-Foodcourt mit kostenlosen TanzauffĂŒhrungen und Livemusik aĂen wir leckere FrĂŒhlingsrollen, Tempura und GemĂŒse. Nach langer krankheitsbedingter Abstinenz gab es auch wieder das erste Bier seit Tagen fĂŒr Melik! Als Touristen waren wir hier in der Minderheit. Viele Einheimische trafen sich in groĂen Gruppen zum gemeinsamen Abendessen. Es war eine sehr gemĂŒtliche und angenehme AtmosphĂ€re und wir vergaĂen völlig die Zeit. Nach zweieinhalb Stunden machten wir uns dann doch auf fĂŒr einen kurzen Spaziergang ĂŒber den Markt. Um ein T-Shirt und ein Massageholz zum Massieren der eigenen HĂ€nde reicher, endete unser einziger Tag in Chiang Rai leider viel zu frĂŒh.
Am Mittwoch war unsere Zeit in Thailand fĂŒrs erste vorbei. Zum GlĂŒck wird uns unsere Reise gegen Ende nochmal in dieses fantastische Land fĂŒhren! Gegen Mittag nahmen wir einen lokalen Bus nach Chiang Khong an die Grenze zu Laos. Der uralte Bus machte mit seinem rostigen ĂuĂeren leider keinen besonders vertrauenserweckenden Eindruck. Auch innen war er so, wie sich das von auĂen vermuten lieĂ. Zum GlĂŒck war er nicht brechend voll, sodass wir genug Platz auf den durchaus bequemen Sitzen hatten. Da der Bus keine Klimaanlage hat und die Temperatur sich nur ĂŒber Ventilatoren und offene Fenster regeln lĂ€sst, rechneten wir mit unertrĂ€glicher Hitze. Nachdem wir losgefahren waren zogen sich jedoch alle anderen FahrgĂ€ste (wir waren die einzigen Touristen) ihre dicken Jacken an. Dann öffneten sie alle Fenster bis zum Anschlag. Das fĂŒhrte dazu, dass es richtig kalt wurde und ein heftiger Durchzug herrschte. Darauf waren wir in unseren T-Shirts natĂŒrlich nicht vorbereitet. Mit Schal und Tagesrucksack versuchten wir uns vor dem Fahrtwind zu schĂŒtzen. GlĂŒcklicherweise stiegen nach ca. einer Stunde viele FahrgĂ€ste aus und wir konnten die Fenster schlieĂen. Nach zweieinhalb Stunden angenehmerer und sichererer Fahrt als erwartet, erreichten wir die Kreuzung an der Zufahrt zur Grenze.
Das letzte StĂŒck auf thailĂ€ndischem Boden bis zur Grenzkontrolle legten wir mit einem Tuk Tuk zurĂŒck. Nach wenigen Minuten war der Ausreisestempel in unseren PĂ€ssen und wir warteten im âNiemandslandâ auf den Bus, der uns auf die andere Seite des Mekongs ĂŒber die IV. FreundschaftsbrĂŒcke zwischen Thailand und Laos bringen sollte. Was auf laotischer Seite passierte, erfahrt ihr in unserem nĂ€chsten Beitrag!